Christina Richter

Ich bin Christina Richter und unterrichte seit 4 Jahren an der Lobdeburgschule in Jena Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Seit August 2018 bin ich Lehramtsanwärterin für die Fächer Deutsch und DaZ an meiner Schule. Die Lobdeburgschule ist eine Thüringer Gemeinschaftsschule.

 

Wo und wie bist du gewerkschaftlich aktiv?

Ich bin Mitglied der GEW, weil man zusammen mehr erreichen kann als alleine. Ich bin in die GEW eingetreten, als ich 2016 eine Petition in den Thüringer Landtag zur Entfristung der DaZ-Lehrerinnen und –Lehrer einbrachte. Die GEW hat mich dabei unterstützt.

 

Was motiviert dich gerade für deine Ehrenamtsarbeit besonders?

Ich bin schon immer in den verschiedensten Organisationen ehrenamtlich tätig, allerdings bisher noch nicht bei der GEW. Deshalb wollte ich die Ausbildung zur Demokratieberaterin nutzen, um den Einstieg in die gewerkschaftliche Ehrenamtsarbeit zu finden. Ich finde das Thema Beratung sehr spannend und kann mir damit einen guten Anknüpfungspunkt vorstellen.

Ich bin ehrenamtlich bei der Kindersprachbrücke Jena e.V. aktiv. Dort bin ich auch Vereinsmitglied, da ich diese Arbeit sehr wichtig und gesellschaftlich relevant finde. Ich begann mich dort zu engagieren, da die Förderung der Kinder von der Kita an und besonders die sprachliche Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund in Thüringen viel zu wenig Beachtung hatte und ich etwas tun wollte. Bei der Kindersprachbrücke konnte ich mich auch politisch einmischen. So konnten wir bewirken, dass die verstärkte Förderung der deutschen Sprache für Zuwanderer und der erleichterte Zugang von Seiteneinsteigern in das Thüringer Schulsystem Aufnahme in den aktuellen Thüringer Koalitionsvertrag fand. Minister Dieter Lauinger hat seinen Antrittsbesuch als Minister in meinem Unterricht absolviert. Diesen Besuch hatte die Kindersprachbrücke organisiert. Somit konnten wir deutlich machen, wie wichtig die Sprachförderung für eine erfolgreiche Integration ist. Zuvor war ich bei UNICEF aktiv und habe mich für den weltweiten Zugang von Kindern zu Bildung stark gemacht.

Wie man sieht, hatten alle meine ehrenamtlichen Tätigkeiten mit Bildung zu tun. In diesem Bereich sehe mich auch zukünftig bei der GEW.

 

Was findest du an Beratung gut?

In meinem Schulkontext wenden wir häufig die Fallberatung an. Ich finde es sehr wertvoll, dass man unterschiedliche Blickwinkel auf einen Fall hat, der durch den Perspektivwechsel möglich ist. Es ist ein Unterstützungssystem, das ich selbst schon häufig in Anspruch genommen und dabei gesehen habe, wie wertvoll und gewinnbringend das ist. Wenn jemand feststeckt, wird dieser befähigt, mit eigenen Ressourcen und Ideen Lösungen zu finden. Ich bin ein sehr lösungsorientierter Mensch und diese Lösungsansätze zu finden, macht mir viel Spaß und ist auch sehr wichtig. Durch Beratung wird ermöglicht, gemeinsam Lösungen zu finden, auf die man allein nicht gekommen wäre. Viele LehrerInnen sind Einzelkämpfer und denken, dass sie immer alles alleine schaffen müssen. Aber ich finde, sie müssen das nicht. Es ist notwendig, dass man sich austauscht, sich Hilfe und Unterstützung holt.

 

In welchem Themenfeld kannst du besonders gut unterstützen?

Ich sehe meine Stärken in den Bereichen Beratung und Moderation. Im Sinne einer ExperInnenberatung ist mein Themenfeld Deutsch als Zweitsprache. In diesem Bereich habe ich auch schon sehr viele Beratungen durchgeführt.