Martin Anders

Ich bin Martin und sehr beschäftigt, besonders im Projekt „Gut beraten?! Mit Konzept“. Zusätzlich engagiere ich mich nach Herzenslust, z.B. in vielfältigen Rollen bei den FilmpiratInnen in Erfurt oder mach Schulprojekttage für das Netzwerk für Demokratie und Courage. Besonders Klassengerechtigkeit und Klimawandel interessieren mich zurzeit, aber gern bin ich auch gegen Rassismus, Sexismus und was sonst noch blöd ist aktiv.

 

Wo und wie bist du im DGB aktiv?

Als Teil des Projektteams bei „Gut beraten?! Mit Konzept“ kümmere ich mich hauptsächlich um die Fortbildungen, die eine wesentliche Ergänzung zur Ausbildung zum/zur DemokratieberaterIn darstellen. In den letzten Jahren wurden dabei Themen rund um Geflüchteten-Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit, Rechtspopulismus und für „bewegte Zeiten“ umgesetzt. Bei letzterem ging es darum, wie GewerkschafterInnen ihre Ideen und Visionen leidenschaftlicher und erfolgreicher kommunizieren können.

Selbst bin ich Mitglied der Deutschen Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) bei ver.di und hatte, besonders in früheren Beschäftigungsverhältnissen, immer wieder Kontakt zur Gewerkschaft.

 

Was motiviert dich gerade für deine Ehrenamtsarbeit besonders?

Die Arbeit mit den Ehrenamtlichen motiviert ungemein, wenn Mensch sieht, dass es draußen in den vielen thüringischen Dörfern und Städten solch engagierte Menschen gibt, die sich um ihre KollegInnen, erwerbslosen, geflüchteten oder mittellosen Nachbarn kümmern. Die sich immer wieder, und seien sie auch nur zu fünft, den Nazis und neuen Nazis in der AfD entgegenstellen. Die sich dem diskriminierenden Gegenwind in der Belegschaft und Nachbarschaft immer wieder auf´s Neue aussetzen und auch dann wieder aufstehen, wenn sie enttäuscht wurden. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass sie nach unseren Treffen, Bildungsveranstaltungen und Gesprächen mit neuem Mut und neuer Kraft zurück in ihre Städte und Dörfer fahren.

 

Was findest du an Beratung gut?

Beratung bietet eine hierarchiearme Möglichkeit an, neue Blickwinkel und Gedanken zu bekommen. Besonders in festgefahrenen Situationen kann sie sehr wertvoll sein und die erhoffte Befreiung bringen. Sie ist ein Gegenmodell zu Alternativlosigkeit und Wissenshierarchien. Es ist überhaupt nicht notwendig, viel von einem Thema zu wissen, viel besser ist es, einfach mal gut zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen. Weiterhin ist Beratung originär gewerkschaftliche Arbeit: KollegInnen nutzen ein Netzwerk, um sich gegenseitig solidarisch zu unterstützen und dabei zu helfen, die eigene Ehrenamtsarbeit voranzubringen. Wenn das nicht gelebte Solidarität über KV- und Mitgliedsgewerkschaft-Grenzen hinweg ist?

 

In welchem Themenfeld kannst du besonders gut unterstützen?

Ich glaube eher, dass es gut ist, wenn ein/e BeraterIn nicht zu sehr in einem Thema steckt, in dem sie/er berät. Die Außensicht ist sehr wertvoll und sollte von vornherein beibehalten werden.